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Für starke Texte: Lass Modalverben weg

Wie Du Modalverben vermeidest.

 

Schon als Kind haben wir gelernt: Du sollst immer höflich sein!

Wie sagt man?!“ Dieser Satz mit aufforderndem Unterton klingelt mit immer noch in den Ohren.

Meistens wurde denn ein „Bitte“, „Danke“ oder „Darf ich…?“ erwartet. Am besten mit Augenaufschlag und „wimperklimper“.

Und wenn wir brave Mädchen waren, haben wir das auch brav nachgeplappert. Und gegebenenfalls dabei noch leicht die Schultern eingezogen.

Diese Haltung hat sich uns eingeprägt und lässt sich auch wunderbar in Deine Texte bringen.

Das Problem dabei ist: Diese Haltung schwächt Deinen Text.

Ich zeige Dir jetzt, wie Du Deinen Text umpolst und stärkst.

Dazu forschen wir zuerst mal die Übeltäter aus.

Modalverben – was ist denn das überhaupt?

Horch mal:

„Darf ich Dich um einen Gefallen bitten?“ (Bitten darfst Du, aber ob ich es mache…?)

„Ich würde mich freuen, Dich in meinem Kurs begrüßen zu dürfen.“ (Hier noch kombiniert mit dem schwächenden Konjunktiv! Warum würdest Du Dich nur freuen und freust Dich nicht einfach?) 

„Möchtest Du Dich dieser Sache vielleicht annehmen?“ (Das Wörtchen „vielleicht“ nutzen wir auch gerne, um einen Affront zu vermeiden.)

„Willst Du mir hier zur Hand gehen?“ (Was wenn ich nicht will? Damit erzeugen wir oft das Gegenteil von dem, was wir erreichen wollen.)

„Du musst bloggen, wenn Du im Online-Business Erfolg haben willst“ (Ich muss gar nix. Müssen erzeugt Widerstand. Aber wir nutzen „müssen“ gerne, um uns hinter einer Regel oder einer vermeintlichen Allgemeingültigkeit zu verstecken. Das verlagert Verantwortung weg von der Schreiberin.)

Diese Sätze haben alle eines gemeinsam: Sie nutzen Hilfsverben oder „Modalverben“.

Modalverben sind folgende Verben (Zeitwörter): dürfen, können, mögen, müssen, sollen und wollen.  

Warum tun Modalverben Deinem Text nicht gut?

Diese Wörter können nicht alleine stehen. Sie brauchen ein zweites Verb. Diesem zweiten Verb saugen sie im Text Kraft ab. Diese Parasiten!

Sie lenken vom eigentlichen Hauptverb und der Aussage, die dahinter steht, ab. Oft erzeugen sie sogar ein inneres Nein oder Widerstand.

Warum nutzen wir Modalverben?

Diese Wörter stammen aus früheren Zeiten: Früher, als Kommunikation auf Augenhöhe als Affront oder als Beleidigung aufgefasst wurde.

Als man einander beim Geschäftemachen nicht direkt in die Augen geblickt, sondern sich etwas geduckt hat.

Schon im alten Rom wurden sie verwendet.

In der K&K-Bürokratie wurden sie auf Hochglanz poliert.

Mittlerweile klingen sie genauso verstaubt, wie sie alt sind, weil sie nicht mehr zu uns passen – trotzdem lese ich sie immer noch oft! Wir sind es so gewohnt…

Aber fragst Du Dich jetzt: Was? Ich soll nicht mehr höflich schreiben?

Was ist die Alternative?

Die Lösung: Schreibe freundlich, statt höflich.

Mit diesem Tipp sorgst Du dafür, dass Dein Text stark in seiner Aussage bleibt und nicht durch „Weichmacher“-Wörter geschwächt wird.

Du kommunizierst von Mensch zu Mensch, auf Augenhöhe.

Streiche Modalverben aus Deinem Text

Es geht ganz einfach: Decke die Modalverben auf und streiche sie – easy!

Meistens musst Du nicht mal etwas ersetzen.

Hier ein paar Beispiele:

Horch mal:

Alt: „Ich möchte Dich darauf hinweisen, dass….“
Neu: „Ich weise Dich darauf hin, dass…“
„Gerne weise ich Dich darauf hin, dass…“
„Beachte bitte, dass…“

Alt: „Ich darf Ihnen Auskunft geben über…“
Neu: „Gerne gebe ich Ihnen Auskunft über….“

Alt (ein Klassiker!): „Ich würde mich sehr freuen, Dich wieder bei mir begrüßen zu dürfen!“
Neu: „Schön, wenn Du wiederkommst!“
„Ich freue mich schon wieder auf die Zusammenarbeit mit Dir – bis zum nächsten Mal!“

Deine Aufgabe: Spüre alle Modalverben auf und streiche sie. Baue den Satz auf „freundlich“ um.

 

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Wo kommen Modalverben in Texten vor?

Du siehst schon, Modalverben kommen eher in Briefen, Newslettern oder Kundenkommunikation in irgendeiner Form vor. Sehr gerne verstecken sie sich aber auch in Hausordnungen, Anleitungen, etc. Ich habe sie neulich in einer Reitstall-Ordnung aufgespürt!

Ganz gleich, wo sich Modalverben in Deinem Text herumtreiben, sie haben 2 große Nachteile:

1) Sie schwächen Deine Aussage und damit Dich als Person in der Beziehung zu deinem Gegenüber. Also weg damit!

2) Der Impuls, der Deine Leser:innen zum Handeln bringen soll, ist schwächer.

Das gilt umso mehr dann, wenn sich Handlungsaufforderungen in Fragen verstecken – das ist besonders kontraproduktiv.

Ein Beispiel: Du möchtest, dass Deine Kundin Dir Deinen Vertrag unterschrieben zurückschickt.

Wenn Du jetzt ganz höflich schreibst: „Darf ich Sie bitten, mir diesen Vertrag unterschrieben zurückzuschicken?“ dann gibt es für das Kundinnen-Hirn diese logischen Antworten:

„Ja, Du darfst bitten.“

„Nein, Du darfst nicht bitten.“

Oder sogar sowas wie: „Bitten darfst Du schon…“

Aber von keiner dieser Antworten wird der Impuls getriggert, dass sie tatsächlich den Vertrag unterschreibt und Dir schickt!

Anders ist das bei diesem Satz: „Ich bitte Sie: Schicken Sie mir diesen Vertrag bis übermorgen unterschrieben zurück.“

Ok, ich mach ja schon….“

Denk an das Credo: Es darf leicht gehen!

Technisch geht es wirklich leicht, Modalverben einfach wegzulassen und den Satz umzubauen.

Emotional hat es oft mit innerer Haltung zu tun: Da braucht es Mut, inneres Aufrichten und Durchatmen. Mehr aber schon nicht. Nicht nur Du spürst den Unterschied, sondern auch Deine Leserin.

Manchmal braucht es allerdings zuerst ein inneres Aufrichten, bevor Du Deinen Text überarbeitest: Versuch, diese alten Prägungen abzustreifen. Du bist hierum Menschen weiterzuhelfen. Du bietest eine tolle Leistung und löst Probleme. Kein Grund, die Schultern einzuziehen. Hab keine Angst zu nerven!

Zeig Dich in Deiner vollen Größe!

Mein Tipp: Wenn es Dir schwerfällt, das Modalverb wegzulassen, stell Dir vor, wie Du mit der Person sprichst oder telefonierst. Denn gesprochen verwenden wir Modalverben kaum noch: Im Gespräch würde es Dir vermutlich komisch vorkommen. Dann schreib den Text so, wie Du ihn sprichst!

Die Suche nach den Modalverben ist vielleicht knifflig: Nicht jedes möchten, dürfen oder können ist immer und automatisch ein Modalverb.

Steckt es nämlich in einer Frage, kann es da richtig platziert sein: „Möchten Sie sich zum Newsletter anmelden?“

(Obwohl hier die Aufforderung „Melden Sie sich hier zum Newsletter an“ auch stärker wirkt, als die Frage – siehe oben.)

Achtung: Speziell das Wort „können“ hat manchmal seine Berechtigung. Und zwar dann, wenn es wirklich darum geht, ob etwas sein kann. Also eine Möglichkeit ausgedrückt wird, aber kein Versprechen.

Z. B.: „Die Immobilienpreise können in den nächsten Monaten steigen.“ Detto bei dürfen, wenn es um Ge- oder Verbote geht.

Ich wünsch‘ Dir viel Spaß bei der Suche und schnelle, kleine Erfolgserlebnisse! Du wirst spüren, wie sich dadurch Dein Text verändert, wie er persönlicher und stärker wird.

Hast Du Fragen zu Deinem Text? Schreib mir gerne direkt hier in die Kommentare rein!

Wir lesen uns!

Deine Website-Texterin und Text-Coachin aus Wien,

Céline Tüyeni. Website-Texter aus Wien

Website-Texte schreiben Mag. Celine Tüyeni

Grüß Dich, ich bin Céline. Ich helfe Herzensbusiness-Frauen wir Dir dabei, Website-Texte zu schreiben, die die richtigen Kundinnen anziehen und empathisch für Dich verkaufen. Über mich.

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